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Die Überwasserkirche in Münster – offiziell „Liebfrauen-Überwasser“ – ist eine bedeutende Kirche im Herzen der Altstadt. Sie ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein zentraler Teil der Stadtgeschichte. Im Laufe der Jahrhunderte hat sie viele Veränderungen erlebt, und auch heute spielt sie eine wichtige Rolle im kulturellen und religiösen Leben Münsters.
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Geschichtlicher Hintergrund
Die Überwasserkirche wurde im 11. Jahrhundert gegründet, vermutlich um 1040, und diente als Zentrum eines eigenständigen Kirchspiels westlich der Altstadt. Ihren Namen verdankt die Kirche ihrer Lage: „Überwasser“ bezieht sich auf die Position der Kirche jenseits des Flusses Aa, der die Altstadt von Münster durchzieht.
Der Bau der gotischen Hallenkirche, wie sie heute steht, begann im 14. Jahrhundert und zog sich über mehrere Jahrzehnte hin. Charakteristisch für die Kirche ist ihr imposanter 75 Meter hoher Turm, der das Stadtbild prägt und schon von weitem zu sehen ist. Die Architektur folgt dem typischen Stil der Westfälischen Gotik, die sich durch klar gegliederte Formen und große Fensterflächen auszeichnet. Die imposanten Maßwerkfenster an der Westseite sind ein besonderes Highlight und zeugen von der Kunstfertigkeit mittelalterlicher Baumeister.
Zerstörung und Wiederaufbau
Ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Überwasserkirche war der Zweite Weltkrieg. Während der schweren Bombenangriffe auf Münster wurde auch die Überwasserkirche 1943 schwer beschädigt. Große Teile der Kirche, darunter das Gewölbe und der Turm, wurden zerstört, und die Innenausstattung ging fast vollständig verloren. Nach dem Krieg wurde sie in den 1950er Jahren in den ursprünglichen Formen wiederaufgebaut, wobei einige moderne Akzente in die Restaurierung eingeflossen sind. So spiegeln sich in der Überwasserkirche heute sowohl ihre mittelalterliche Pracht als auch die Spuren der Zerstörung und des Neuanfangs wider.
Aktuelle Begebenheiten
Heute ist die Überwasserkirche nicht nur ein Ort des Gottesdienstes, sondern auch ein kulturelles Zentrum. Regelmäßig finden hier Konzerte, Ausstellungen und besondere Gottesdienste statt. Die Kirche ist zudem ein Anziehungspunkt für Touristen, die sich von der Geschichte und der Architektur faszinieren lassen.
Ein aktuelles Highlight war die Eröffnung der neuen Lichtinstallation im Kirchenschiff, die das gotische Gewölbe in ein faszinierendes Farbenspiel taucht. Diese Installation wurde anlässlich eines Jubiläums ins Leben gerufen und gibt dem historischen Raum eine moderne, spirituelle Atmosphäre. Solche Projekte zeigen, dass die Kirche auch im 21. Jahrhundert eine lebendige Institution ist, die Altes und Neues auf harmonische Weise verbindet.
Auch die Pflege und Restaurierung der alten Bausubstanz bleibt ein stetiges Thema. In den letzten Jahren gab es immer wieder Restaurationsarbeiten am Dach und den Außenwänden der Kirche, um den jahrhundertealten Stein vor weiteren Schäden zu bewahren.
Die Überwasserkirche ist ein Symbol für Münsters lange und wechselvolle Geschichte. Von ihrer Gründung im Mittelalter über die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg bis hin zu ihrem modernen Wiederaufbau und ihrer heutigen Nutzung spiegelt sie die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner wider. Sie ist ein Ort, an dem sich die Vergangenheit und die Gegenwart auf besondere Weise begegnen – und der auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Leben der Stadt spielen wird.
Ein Besuch der Überwasserkirche lohnt sich sowohl für Geschichts- als auch Architekturliebhaber, aber auch für all jene, die sich von der einzigartigen Atmosphäre dieses Ortes inspirieren lassen möchten.